Sonntag, 15. November 2009

Der K.O.M. concept Tipp: Das Baugeld von der Kommune

Städte betreiben Familienförderung durch Unterstützung beim Hausbau

Eine der größten staatlichen Subventionen in der Bundesrepublik war die so genannte Eigenheimzulage, die mit dem Gesetz zur Abschaffung der Eigenheimzulage vom 22. Dezember 2005 gekippt und seit dem 01. Januar 2006 auch nicht mehr gewährt wurde. Die Folge war ein dramatischer Einbruch bei den Bauanträgen um fast ein Drittel im darauf folgenden Jahr.
Inzwischen hat sich die Branche erholt und dank vieler neuer Konzepte die nötigen Anreize gegenüber den Kunden geschaffen, um diesen den Einzug in die eigenen vier Wände möglich zu machen.
Seit dem Wegfall der Eigenheimförderung durch den Bund ist es dennoch für Bauwillige schwieriger geworden, den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen. Wie die „aktion pro eigenheim“ festgestellt hat, können aber Initiativen auf kommunaler Ebene hier einspringen. Tatsächlich listet die Datenbank der „aktion pro eigenheim“ viele Kommunen auf, die zum Teil beachtliche Summen zur Verfügung stellen, um den Bau von Eigenheimen in ihrer Gemarkung zu fördern.

Bis zu 80.000 € durch kommunale Förderung möglich

Die Maßnahmen, mit denen Städte und Gemeinden junge Familien beim Hausbau unterstützen, sind vielfältig. Da wird es, z.B., Familien ermöglicht, Baugrundstücke kostengünstig zu erwerben. Entweder handelt es sich um Land, das bereits in Kommunalbesitz ist und zu geringen Preisen abgegeben wird, oder die Kommune fördert durch finanzielle Zuschüsse den Erwerb von Baugrund von anderen Eigentümern. Aber auch zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse zu den Bauzinsen werden angeboten. Oft können von einem Bauherrn gleich mehrere Fördermaßnahmen in Anspruch genommen werden; dabei lassen sich die Kosten für das eigene Haus leicht um einige Zehntausend Euro senken. So werden, z.B., in strukturschwachen Regionen wie Sachsen-Anhalt in einigen Gemeinden Grundstücke schon mal für sage und schreibe 1 € verkauft.

Win-win- Situation für Bauherren und Kommunen

Natürlich handeln die Kommunen hier nicht aus reiner Selbstlosigkeit. Einwohnerschwund ist für sie eine kostspielige Angelegenheit, und Familienförderung ist ein gutes Mittel dagegen. Eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung bedeutet weniger Steuereinnahmen und einen Verlust an Wirtschaftskraft. Daher ist ein regelrechter Wettbewerb zwischen den Städten entstanden, in dem es darum geht, die Attraktivität der jeweiligen Gemeinde insbesondere für wirtschaftlich aktive Bewohner hervorzuheben. Oft wird dabei die Familienfreundlichkeit der Stadt betont, um speziell junge Familien dazu zu motivieren, sich in der Gemeinde anzusiedeln. Daraus ergibt sich eine positive Wirkungskette: durch die höhere Zahl von Familien in der Gemeinde lohnen sich Infrastrukturprojekte und Investitionen in Kindergärten und Schulen; für Einzelhändler und Dienstleiter ist es attraktiv, sich ebenfalls in der wachsenden Gemeinde anzusiedeln. Insgesamt wird damit die jeweilige Stadt als Wohnort für weitere Familien interessanter.
Meist steigen die Fördersummen mit der Zahl der Kinder, so dass größere Familien besonders begünstigt sind – und die Gemeinden sichern sich gleichzeitig für die Zukunft höhere Einwohnerzahlen und die Gunst dankbarer Wähler.

Fazit

Inzwischen existiert ein Datenbestand von mehr als 600 Gemeinden, die über die gesamte Bundesrepublik verteilt solche Förderungen anbieten. (siehe auch unter http://www.aktion-pro-eigenheim.de) Es lohnt sich also, sich die Programme der Gemeinden in der Region, in der gebaut werden soll, genauer anzuschauen, um eventuell den einen oder anderen Euro sparen zu können.